Den Kindsbaum aufstellen – Die schönsten Hochzeitsbräuche

Heute widmen wir uns mal wieder dem spannenden Thema der Hochzeitsbräuche. Viele der Bräuche sollen Glück für die Ehe des Hochzeitspaares bringen. Zum großen Glück gehört für viele Brautleute auch der gemeinsame Nachwuchs. Und damit der Kindersegen für Braut und Bräutigam nicht lange auf sich warten muss, gibt es in Bayern die schön Tradition, den Kindsbaum aufzustellen.

Kennt Ihr nicht? Keine Sorge, wir haben für Euch alles über den Brauch zum Aufstellen des Kindsbaums für Braut und Bräutigam herausgefunden.

Es gibt jede Menge Hochzeitsbräuche. Viele der Hochzeitstraditionen sind wohl den meisten von uns ein Begriff, wie zum Beispiel der Junggesellenabschied oder der Polterabend vor der Hochzeit. Dann gibt es natürlich noch einige weniger bekannte Traditionen wie das Kränzen, die Sandzeremonie oder eben den Brauch den Kindsbaum aufzustellen.

Was genau ist ein Kindsbaum?

Die Tradition des Kindsbaums wird hauptsächlich in Bayern gepflegt. Drum ist es nicht verwunderlich, dass viele der Kindsbäume in den Landesfarben blau und weiß gestaltet werden.

Der Name Kindsbaum kommt natürlich nicht von irgendwo, denn hier wird ein großer Baumstamm mit der Anspielung auf das Kinderkriegen aufgestellt. So wird dem Brautpaar vor der Hochzeit Glück und Segen für die Kinderplanung gewünscht. Um den Kinderwunsch noch einmal zu untermalen, befestigen Freunde oder Familie in der Regel noch einen Storch an der Spitze des Stammes.

Am Stamm entlang werden noch weitere Äste befestigt, an die dann wiederum verschiedenste Dinge wie Glückwünsche und Sprüche für das Brautpaar, Gedichte und Bilder angebracht werden. Nach dem Brauch soll innerhalb des nächsten Jahres nach Aufstellen des Kindsbaums ein Kind geboren werden. Solange bleibt der Kindsbaum am Haus der Braut und des Bräutigams stehen, wird aber nach dem Brauch ein Jahr nach der Trauung bei einer gemeinsamen Brotzeit wieder abgebaut.

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Was gehört an den Kindsbaum?

Neben Sprüchen und Gedichten für Braut und Bräutigam werden auch gerne Geschenke für den Nachwuchs an den Baum gehangen. Zum Beispiel Schnuller, Strampler und kleine Spielzeuge fürs Kind. Sogar ganze Kinderwagen für das Baby werden mitunter gerne an den Kindsbaum angebracht.

Wo wird der Kindsbaum aufgestellt?

In der Regel wird der Kindsbaum von den Freunden und der Familie am Haus, bzw. im Garten des Hochzeitspaars als Überraschung aufgestellt und mit den Geschenken geschmückt. Hier bleibt er dann die nächsten Monate bis zum Abbau stehen.

Was genau benötigt Ihr für den Bau des Kindsbaums?

So, na dann ran den Storch! Aber was genau benötigt Ihr alles für den Bau eines Kindsbaums?

  • Einen großen Stamm, der den Baum symbolisiert der sogar gut bis zu 10 Meter hoch sein kann
  • Holzplanken oder Äste, die seitlich am Stamm des Kindsbaumes angebracht werden
  • Holzfarben, um den Stamm in den Wunschfarben anzumalen
  • Kleine Deko-Materialien wie Bänder, Herzen, Tafeln und Schilder, auf die Ihr Sprüche und Gedichte schreiben könnt.
  • Kleine Geschenke: Hier ist es natürlich sinnvoll, wenn sich Freunde und Familie im Voraus darüber austauschen, was jeder dem Kindsbaum beisteuern möchte
  • Einen Storch: Der Storch als Symbol für den Nachwuchs darf natürlich nicht fehlen. Wenn Ihr geschickt seid, könnt Ihr diesen wahrscheinlich selber aus Holz sägen und anmalen. Aber auch im Internet und vereinzelt auch in Läden findet Ihr bereits fertige Störche für den Kindsbaum.

Wann wird der Kindsbaum wieder abgebaut?

Nach dem Hochzeitsbrauch kommen Freunde und Familie ein Jahr nach dem Aufstellen des Baumes, bzw. nach der Hochzeit des Ehepaares wieder am Baum zusammen und feiern das Kinderglück. Dabei wird der Kindsbaum wieder abgebaut. Hierzu hat das Ehepaar die Aufgabe zu einer kleinen Feier mit einer zünftigen Brotzeit und Bier einzuladen.

Sollte sich bis zum ersten Hochzeitstag nach der Trauung der Kindertraum noch nicht erfüllt haben, feiert Ihr die Brautleute einfach trotzdem. Eine Brotzeit schmeckt doch zu allen Feiern lecker. Ob der Kindsbaum in diesem Fall noch weiter stehen bleiben soll oder der Aufsteller abgebaut wird, entscheidet dann das Brautpaar.

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Besonders schön ist auch die Tradition, die Geburt des Babys am Kindsbaum mit Hilfe eines Schildes und mit einem Foto am Baum zu verkünden. Hierfür kann eine große Tafel oder ein Herz aus Holz genutzt werden, auf welches das Geburtsdatum und der Name des Babys geschrieben werden kann. Ist der Baum nicht all zu hoch, kann zur Feier der Geburt auch der Storch an der Spitze des Baumes verwendet werden.Danach kann sich das Brautpaar vor Glückwünschen über den erfüllten Kindertraum wohl kaum retten.

Und wer nach dem Kindsbaum aufstellen nun immer noch nicht genug davon hat, das zukünftige Brautpaar am Hochzeitstag zu feiern, kann ja schon die nächsten Aufgaben planen! Wie wäre es mit der Planung des Junggesellenabschieds oder des Polterabends? Oder Ihr zeigt Euer handwerkliches Talent beim Kränzen! Wir wünschen auf jeden Fall viel Spaß dabei.

Für weitere Bräuche zur Hochzeit könnt Ihr sehr gerne einmal hier vorbeischauen und Euch inspirieren lassen.

Titelbild: © Freddy G.

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