Der Hochzeitskredit – Alles, was Ihr darüber wissen müsst

Trotz Budgetplaner und Sparplan kann eine Hochzeit sehr teuer werden – schnelle Abhilfe kann ein Hochzeitskredit schaffen. Doch ob dieser wirklich sinnvoll ist und worauf Ihr bei der Beantragung des Kredits achten müsst, erfahrt Ihr hier.

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    Einen Hochzeitskredit zu beantragen, ist für viele Paare tatsächlich nichts Ungewöhnliches mehr. Immerhin möchten die meisten Brautpaare den schönsten Tag ihres Lebens ganz besonders gestalten und sich auch mal etwas gönnen zur Feier des Tages. Sei es, sich das perfekte Brautkleid zu kaufen oder ein wenig mehr in die Location zu investieren. Wo Ihr Euch für Eure Traumhochzeit etwas gönnen möchtet, ist Euch überlassen.

    lachendes, sich umarmendes Paar
    © Zuzu Birkhof

    Dennoch ist es sinnvoll, ein Hochzeitsbudget festzulegen und gemeinsam als Paar zu entscheiden, wie viel Geld Ihr für was ausgeben möchtet. So bekommt Ihr ein gutes Gefühl für die Kosten Eurer Traumhochzeit und erlebt keine bösen Überraschungen. Schaut Euch dazu gerne unseren Budgetplaner an!

    Braucht Ihr wirklich einen Hochzeitskredit?

    Zuerst heißt es: Abwägen. Denn ein Hochzeitskredit ist nun mal ein Darlehen von einer Bank oder einem Kreditinstitut, das Ihr früher oder später zurückzahlen müsst. Überlegt es Euch gut, ob Ihr Eure Hochzeit mit einem Kredit finanzieren wollt. Immerhin hättet Ihr dann als frisch gebackenes Ehepaar Schulden, was die Stimmung trüben kann. Bevor Ihr Euch nach Krediten erkundigt, solltet Ihr diese Möglichkeiten in Betracht ziehen:

    • Verschiebung der Hochzeit: Ihr könntet Eure Hochzeit ein wenig nach hinten verschieben, um so mehr Zeit zum Sparen zu haben. In ein paar Monaten oder einem Jahr könntet Ihr eine beachtliche Summe ansparen.
    • Hochzeitsreise verschieben: Besonders schön ist es natürlich direkt ein paar Tage nach der Hochzeitsfeier in die Flitterwochen zu starten. Aber vielleicht möchtet Ihr doch lieber erst den Alltag als frisch verheiratetes Paar genießen? Die Hochzeitsreise könntet Ihr auch ein paar Monate später machen.
    • Kleine Feier statt riesiger Party: Zur Not könnt Ihr Eure Hochzeit auch kleiner feiern, nur Ihr als Brautpaar und Eure engsten Verwandten – das ist natürlich weitaus günstiger als eine riesige Party mit 100 Gästen. Außerdem kann eine große Hochzeitsfeier nachgeholt werden.
    • Verwandte um Hilfe bitten: Natürlich könnt Ihr in Eurer Familie um Unterstützung bei den Hochzeitskosten bitten. Hier kommt es allerdings sehr auf Euer Verhältnis zu Euren Verwandten an.

    Weitere Tipps für Eure Low-Budget-Hochzeit, findet Ihr hier!

    Nahaufnahme von zwei Händen, die sich aneinander halten
    © Zuzu Birkhof

    Bestimmte Lebenslagen oder Situationen machen es nicht jedem Paar möglich, die genannten Optionen umzusetzen. Dann ist ein Kredit eine gute Möglichkeit, um sich einen Teil der Hochzeit finanzieren zu lassen.

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    Eine Braut und ein Bräutigam posieren vor einem Olivenbaum.

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    MC LP

    Der Hochzeitskredit kurz erklärt

    Ein Hochzeitskredit ist letztendlich ein normaler Ratenkredit oder Konsumentenkredit, der Euch einen guten Vorschuss für große Anschaffungen oder Veranstaltungen, wie die Hochzeit, bieten kann. Wie hoch der Kreditbetrag ist, hängt ganz von Euch und Eurer Bank ab. Dieses Darlehen muss dann in monatlichen Raten zurückgezahlt werden.

    Die Höhe der Tilgungsraten hängt von der Kreditsumme, dem jeweiligen Kreditinstitut und natürlich Euren Finanzen ab. Bei den meisten Unternehmen werden zusätzliche Zinsen erhoben, die wiederum auch variieren können. Oft müsst Ihr höhere Zinsen zahlen, wenn Ihr eine niedrige Monatsrate wählt. Vergleicht daher unbedingt die unterschiedlichen Anbieter und ihre Konditionen, auch online, wie zum Beispiel bei Check24, gibt es einen Kreditvergleich.

    TIPP
    Generell ist es nur zu empfehlen, vor der Kreditanfrage mehrere Angebote und Kreditkonditionen zu vergleichen und Euch vor allem persönlich beraten zu lassen. So könnt Ihr Euch die Konditionen in Ruhe von einem Profi erklären lassen. Auch individuelle Anpassungen könnt Ihr besprechen.

    Was Ihr für die Beantragung eines Hochzeitskredits benötigt

    In der Regel brauchen alle Banken bei einer Kreditanfrage die folgenden Unterlagen von Euch:

    • Personalausweis: Mit dem Ausweis oder einer Kopie davon wird ganz einfach Eure Identität, sowie Anschrift und Volljährigkeit geprüft. Solltet Ihr den Kreditantrag online stellen, müsstet Ihr zusätzlich über das Postident- oder Videoident-Verfahren Eure Identität prüfen lassen.
    • Gehaltsnachweise: Um festzustellen, ob Ihr auch finanziell für einen bestimmten Kredit geeignet und in der Lage seid diesen abzubezahlen, möchte die Bank natürlich sicherstellen, dass Ihr über ein regelmäßiges Einkommen verfügt.
    • Kontoauszüge: Zu den Gehaltsnachweisen ergänzend, solltet Ihr auch Eure Kontoauszüge einreichen, sodass die Bank einen genaueren Eindruck von Euren Einnahmen und Ausgaben, aber auch Eurem Eigenkapital, erhält.
    • Schufa-Auskunft: Über diese bekommt die Bank eine genaue Auskunft über Eure Bonität und ob vielleicht bereits ein anderer Kleinkredit abbezahlt wird.

    Wenn Ihr selbstständig oder freiberuflich arbeitet, müsst Ihr in den meisten Fällen noch weitere Unterlagen zu Eurem Einkommen einreichen. Am besten Ihr erkundigt Euch persönlich, was Ihr zusätzlich braucht, wenn Ihr einen Kredit beantragen möchtet.

    Unterlagen für den Hochzeitskredit
    INFO
    Die Auszahlung kann nach der Prüfung Eurer Unterlagen innerhalb weniger Tage veranlasst werden. Dennoch solltet Ihr Euch nicht “kurz vor knapp” für einen Kredit entscheiden müssen – plant alle fianziellen Dinge schon weit im Voraus.

    Hochzeitskredit ohne Schufa

    Die Schufa (kurz für: Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) erteilt Auskunft über die Bonität des Kreditnehmers. Anhand des Schufa Scores können die Banken sehen, wer Rechnungen rechtzeitig begleicht und ob bereits andere Kredite laufen. Für Kreditnehmer, die keinen guten Score haben, wirken Angebote natürlich sehr verlockend, wenn dieser nicht benötigt wird.

    Aber Achtung! Kreditinstitute, die keinen Schufa Score benötigen, sind meist sehr unseriös und verlangen schließlich viel zu hohe Zinsen oder weitere Gebühren. Solltet Ihr also keinen guten Schufa Score haben, fragt stattdessen lieber jemand anderes, ob derjenige für Euch bürgen kann.

    Eine Bürgschaft geht allerdings mit weiteren möglichen Problemen einher, da Ihr Euch von jemand anderem abhängig macht. Überlegt es Euch daher gut, ob Ihr den Hochzeitskredit nicht lieber zu einem späteren Zeitpunkt selbst beantragt.

    7 Tipps für Euren Hochzeitskredit

    Das Thema Geld und Hochzeitsbudget ist sehr wichtig, damit Ihr nachher nicht von plötzlichen Kosten überrascht werdet. Auch bei der Wahl eines Hochzeitskredits gibt es einiges, das Ihr als Paar beachten müsst:

    1. Ein Hochzeitskredit macht nur als Zugabe Sinn, also nur für einen Teil der Kosten der Hochzeit. So könnt Ihr die zusätzliche Finanzierung beispielsweise für die Flitterwochen einsetzen. Ihr solltet die Darlehenssumme dementsprechend nicht so hoch wie Euer gesamtes Budget ansetzen, sondern nur so hoch, dass lediglich ein Teil der Hochzeit mit dem Darlehen finanziert wird.
    2. Um die gesamte Kreditsumme festzustellen, solltet Ihr vor dem Antrag eine Haushaltsrechnung erstellen, die alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben umfasst. Überlegt Euch anhand dieser Rechnung, wie hoch das Hochzeitsdarlehen ausfallen soll und welche Tilgungsrate Ihr monatlich aufbringen könnt.
    3. Legt fest, wann Ihr die Darlehenssumme benötigt – bereits vor der Hochzeit oder erst eine Woche danach? Plant entsprechend die Auszahlung der Kreditsumme!
    4. Die Höhe der Rückzahlungen solltet Ihr am besten so ansetzen, dass Ihr den Kredit möglichst innerhalb eines Jahres zurückzahlen könnt. Kleinere Raten wirken zwar attraktiver und günstiger, doch müsst Ihr dann mit einer längeren Laufzeit rechnen. Beachtet, dass so ein Kredit auch eine Belastung darstellt!
    5. Die Zinskosten, vor allem der Effektivzins, stellen bei der Wahl des richtigen Kredits einen weiteren Faktor dar. Denn wer auf eine längere Laufzeit und dafür kleinere Monatsraten setzt, muss meist mehr Zinsen zahlen. Der Zinssatz hängt allerdings ebenfalls von dem jeweiligen Unternehmen ab – auch hier lohnt es sich zu vergleichen.
    6. Um einen Eindruck von den monatlichen Tilgungsraten inklusive Zinskosten zu bekommen, bieten viele Online-Portale auch sogenannte Kreditrechner an. Die sind in der Regel kostenlos.
    7. Achtet bei der Wahl Eures Ratenkredits darauf, ob kostenlose Sondertilgungen möglich sind. Sondertilgungen ermöglichen Euch, größere Beträge – unabhängig von der monatlichen Kreditrate – einzuzahlen. Das ist besonders praktisch, wenn Ihr zu Eurer Hochzeit einen großen Geldbetrag geschenkt bekommt, so könnt Ihr mit einer Sondertilgung die Laufzeit Eures Kredits drastisch verkürzen.
    TIPP
    Rechnet vorher mögliche Geldgeschenke nicht als festen Betrag mit ein. Natürlich könnt Ihr Euren Gästen mitteilen, dass Ihr Euch über Geschenke in Form von Geld freuen würdet. Allerdings könnt Ihr nicht im Vorhinein wissen, wie hoch die Summe sein wird, die Ihr geschenkt bekommen werdet. Ihr könnt also nicht mit einer festen Summe planen.

    Letztendlich ist das Thema Hochzeitskredit sehr individuell und privat, da es nun mal um Geld und die eigenen Finanzen geht. Natürlich bietet so ein Kredit viele Vorteile, aber auch einige Nachteile – daher solltet Ihr zusammen als Paar gut abwägen, ob Ihr die finanzielle Belastung eines Hochzeitskredits eingehen möchtet.

    Wir können Euch nur ans Herz legen, diese Entscheidung gut zu überdenken, da ein Kredit zwar praktisch erscheint, um die eigene Hochzeitsfeier zu finanzieren, dieser aber eine Belastung für Euch als frischgebackene Eheleute darstellen kann.

    Falls Ihr noch mehr Tipps zur Organisation eurer Hochzeit braucht schaut doch mal bei unserem Artikel zum Thema Hochzeitsplanung vorbei!

    Titelbild: © Zuzu Birkhof

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